Erfahren Sie mehr über die Inhaltsstoffe von Pflanzen anhand der Erklärungen aus der Biochemie.
Die aromatischen Bestandteile von ätherischen Ölen bestehen aus langen Ketten von Kohlenstoff und Wasserstoffatomen. Sie haben vorwiegend eine ringförmige chemische Struktur. Kohlenstoffatome bilden das Rückgrat dieser Ketten mit Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und Wasserstoff, die an verschiedenen Punkten der Kette angebracht sind.
Die Wirkstoffe der ätherischen Öle werden in Kategorien unterteilt.
Terpene
Isoprene, die man in jedem ätherischen Öl findet, bestehen alle aus dem gleichen Baustein, dem 5-Kohlenstoffmolekül (C5H8). Zwei Isopreneinheiten bilden ein Monoterpen, 3 Isopreneinheiten ein Sesquiterpen, usw.
Monoterpene
Monoterpene sind der kleinste Wirkstoff der Aromatherapie, sie besitzen die Fähigkeit in den Zellkern zu gehen und beschädigte DNA- Strukturen zu reparieren. Monoterpene kommen am meisten in den ätherischen Ölen vor. Es gibt bis zu 1000 verschiedene Monoterpene. Sie haben einen leichten Duft, sind unterstützend und verbessern die therapeutischen Fähigkeiten der anderen Bestandteile. Monoterpene riecht man bei den ätherischen Ölen meist als erste. Die bekanntesten Monoterpene sind Limonen, Sabinen, Pinen und Ocimen. In großer Menge kommen sie in Zitrusölen, Pinien, Balsamtanne, Wacholder, Weihrauch, Ingwer, Basilikum und Kieferngewächsen vor.
Sesquiterpene
Es gibt 3000 verschiedene Arten von Sesquiterpenen. Sie haben ähnliche Eigenschaften wie die Monoterpene. Sie besitzen meist ein leichtes Aroma mit wenigen Ausnahmen. Bekannte Sesquiterpene sind Caryophyllen, Bisabolan, und Guain. Sesquiterpene beruhigen entzündetes Gewebe und können Emotionen und das hormonelle Gleichgewicht positiv beeinflussen. Copaiba, Zedernholz, Patchouli, Sandelholz, Ingwer, Vetiver, blaue Zypresse, Myhrre und schwarzer Pfeffer haben einen hohen Sesquiterpenanteil.
Diterpene
Diterpene sind die schwersten Moleküle der destillierten ätherischen Öle. Diterpene haben einige ähnliche Wirkungen wie Sesquiterpene und wirken zusätzlich schleimlösend und abführend. Jasmin hat mit 14% einen hohen Anteil an Diterpenen.
Zypresse.
Triterpene und Tetraterpene
Sie kommen in kaltgepressten Ölen wie alle Zitrusöle vor. Außerdem in Ölen die mit Hilfe von Lösungsmitteln extrahiert werden, wie Jasmin und Neroli. Diese Öle haben eine große Molekularstruktur und werden nur schwer vom Organismus aufgenommen. „Fixing Oils“.
Alkane
Alkane sind sehr selten bei ätherischen Ölen, und nur in einem geringen Anteil (unter 1 Prozent). Ausnahme ist das Rosenöl, mit 11- 19 Prozent, mit seinem einzigartigen Duft. Darum hat dieses Öl auch so viele einzigartige Charakteristika.
Wirkstoffe; Undecan, Dodecan und Hexadecan. Diese Wirkstoffe enden immer auf -can.
Phenole
Phenole sind bekannt dafür das Immunsystem auf verschiedene Weise zu stärken. Phenole reinigen die Rezeptoren der Zellen sehr gut. Thyamol, Eugenol und Carvacrol sind die bekanntesten Phenole. Wirkstoffe enden immer auf –ol. Phenole sind in Thymian, Oregano, Bergbohnenkraut, Nelke, Zimt, Wintergrün und Basilikum enthalten.
Alkohole
Der Unterschied zu Phenolen ist, dass ein H-Atom gegen ein OH- Atom ausgetauscht wird. Dadurch enden diese Wirkstoffe ebenfalls auf –ol. Sie kommen in ätherischen Ölen nur in geringen Mengen vor und spielen nur eine untergeordnete Rolle. Hybrid-Lavendel, Rosen, Rosenholz, Teebaum und Lavendel.
Äther
Äther kommen ebenfalls selten vor. Ihre Wirkstoffe enden auf –ol, -cin und –ether. Äther hilft bei der Regulierung von Emotionen und haben eine antidepressive Wirkung. Fenchel, Anis, Elemi, Estragon, Muskat.
Aldehyde
Aldehyde wirken beruhigend auf das Nervensystem, bauen emotionalen Stress ab und reduzieren den Blutdruck. Ihre Namen enden auf –al oder – aldehyd. Onycha, Zimtkassia, Lemongrass, Melisse, Eukalyptus, Rose, Lavendel, Zitrusöle und Koriander.
Ketone
Ketone haben einen starken und speziellen Geruch, und enden auf –on.
Sie haben eine beruhigende Eigenschaft, wirken abschwellend, schmerzlindernd, setzen Heilungsprozesse in Gang (Zellregeneration) und besitzen eine reinigende Wirkung auf Rezeptoren. Rosmarin, Fenchel, Jasmin, Neroli, Pfefferminze und Vetiver.
Ester
Esther haben ein starkes süßes Aroma und enden meist auf –at. Ester entstehen durch eine Verbindung von Alkohol mit Carbonsäure. Sie sind wohltuend, ausgleichend und haben eine befreiende Wirkung auf Emotionen. Der Duft von Obst entsteht vorrangig durch Ester.
Wintergrün, Bergamotte, Immortelle, römische Kamille, Geranie, Pfefferminze, Kiefer, Wacholder und Tannen.
Oxide
Oxide mit Sauerstoff angereicherte Terpene, Alkohole und Ketone. Sie kommen nur in sehr kleinen Mengen vor. Das bekannteste Oxid ist das 1,8-cineol das bei Atemwegsverstopfungen und Reinigungsprozessen bei den Nebenhöhlen unterstützt. Rosmarin, Thymian, Pfefferminze, Ysop, Rosen, Ravintsara, Myrtle, Eukalyptus blue, Muskatellersalbei und Nelke.
Carbonsäure
Diese Bestandteile sind nur mit 1- 2 Prozent in ätherischen Ölen vertreten und enden immer auf –säure. Sie sind stimulierend, reinigen und sehr reaktiv in Verbindung mit anderen Komponenten. Zimt, Geranie und Baldrian.
Laktone
Laktone haben ein mildes Aroma und wirken abschwellend und schleimlösend.
Fenchel, Myrrhe und Anis
Kumarine
Cumarine haben den Geruch von frisch gemähtem Gras. Sie sind sehr leistungsstark und haben eine sehr hohe therapeutische Wirkung in selbst sehr geringen Mengen. Cumarine sind eine Untergruppe der Laktone. Bitterorange, Zimtkassia und Berufskraut.
Furanokumarine
Furanoide gehören zu den Laktonen und beginnen oder enden auf furano-, furo- und –furan. Zitrusöle sind dadurch phototoxisch. Ausgenommen Süßorange und Mandarine. Ein Rätsel für die Wissenschaft ist Myrrhe. Myrrhe hat mit 27 Prozent den höchsten Anteil an Furanoiden und ist nicht phototoxisch. Man weiß nicht warum.